Polonium-Vergiftung des Litwinenko in London
2./3.Dezember 2006 Leserbrief zu dem Bericht der MAZ, S. 4
Lesen bildet, heißt es. Das sollte auch für das Lesen einer (seriösen) Tageszeitung zutreffen.Die Durchsicht der jüngsten Ausgabe meiner MAZ brachte jedoch Verwirrung, nicht Aufklärung.
In der Reportage über den Tod des russischen Geheimdienstagenten Litwinenko wird u. a. das Deutsche Ärzteblatt zitiert. Dabei heißt es über den Umgang mit dem radioaktiven Stoff Polonium 210: "Beim Hantieren ist... keine spezielle Schutzbekleidung notwendig", weil schon die gesunde Haut den Köper gegen die schädliche Wirkung abschirmt. Nur eine Spalte daneben steht über die Obduktion des Leichnams in London zu lesen, daß "zum Schutz vor einer Verstrahlung... die Gerichtsmediziner dicke Westen und Helme anlegen" müssen. Da aber nach Meinung des Ärzteblattes das Gift vorzugsweise über den Nahrungsweg, "seltener über Wunden und die Atemluft" wirken würde, frage ich mich, was sollen die Helme der britischen Gerichtsmediziner?
Offensichtlich geht es darum, eine Hysterie zu schüren. Damit kommen aber ganz andere Verdachtsmomente zu Sinn und Zweck des Mordes auf.
(Dieser Leserbrief wurde NICHT gedruckt!)